Kategorie: Frisch aus der Oase: Das Wüstenwunder Dattel

Du brauchst mal wieder etwas Erdung? Da kann dich die wohl älteste Kulturpflanze der Welt inspirieren: Die Leistung der Dattelpalme geht zweifellos als Superkraft durch. Mit ihrer phänomenalen Anpassungsfähigkeit sorgt sie in sengender Hitze für köstliche Energie. Für Mensch und Tier, nah und fern – jahrzehntelang.
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Anna Moscagiuri
18.04.2024
Lesedauer: 5 Minuten

Ein sonniger Aufstieg in Tunesien

Unsere Datteln starten dort, wo Karawanen durch die malerische Wüste ziehen und die Luft vor Hitze schwirrt: Der glühende Süden Tunesiens ist eine Landschaft, die nicht direkt nach Anbau und Landwirtschaft ruft. Trotzdem ist die Region erstaunlich fruchtbar, was unter anderem am beeindruckenden Chott el Jérid liegt – ein riesiger Salzsee, der Wasserläufe aus den nördlichen Bergen zusammenführt und mehrere Oasen um sich schart. Durch die massive Verdunstung bleibt eine Menge Salz im See zurück und bildet manchmal Krusten, auf denen sogar LKWs fahren können. Extreme Hitze und Salz – die Umstände könnten besser sein. Aber wenn die Temperaturen auf 50 °C plus steigen und kaum mehr Regen fällt, läuft ein eindrucksvolles Gewächs erst zur Höchstform auf: die anmutige Mutter aller Seeberger-Datteln.

Honigsüße Saftperlen aus salzigem Glutboden

Für die majestätische Dattelpalme sind die Bedingungen in der heißen Wüste Tunesiens alles andere als karg. Im Gegenteil: Unter der brütenden Sonne vollbringt sie ein spektakuläres Wunder der Natur, das die Naturschönheiten der Region fast vergessen lässt. Denn hier, auf salzig-trockenem Wüstenboden, lässt sie saftig-süße Früchte entstehen, die in puncto Qualität und Geschmack ihresgleichen suchen. Wir sprechen von den besten Datteln der Welt: den „Deglet Nour“.

Giganten in der Landschaft: Die Dattelpalmen

Die „Finger des Lichts“, wie die Deglet Nour übersetzt heißen, wachsen an prachtvollen Palmen, die bis zu 30 Meter in die Höhe ragen. Mit dieser Größe stellen sie imposante Bauwerke wie das Brandenburger Tor buchstäblich in den Schatten. Bevor sie ihre ersten Früchte tragen, gönnen sie sich volle 8 Jahre Wachstum auf glühendem Wüstensand. Dann sind sie bereit, jeden Sommer ca. 100 Kilo feinster Datteln entstehen zu lassen – und zwar mindestens 30 Jahre lang. Das ist möglich, weil sich die Natur ein Schauspiel ausgedacht hat: Die Bestäubung per Luftpost. Denn fleißige Bienchen sucht man hier vergebens.

Pollenstaub über Wüstensand

Wie bei vielen anderen Pflanzen, können auch bei Datteln die Blüten entweder männlich oder weiblich sein. Wenn Ende Februar die Bestäubungsperiode losgeht, geben die männlichen Blüten ihren leichten Blütenstaub massenhaft an den Saharawind ab, um die weiblichen Blüten zu erreichen. Zum Verhängnis kommt es, wenn in dieser Zeit Regen fällt: Er wäscht die Pollen aus der Luft und lässt sie verklebt zu Boden fallen. Um hier ganz sicherzugehen, schreiten Farmer:innen manchmal ein, indem sie männliche und weibliche Blüten gezielt zusammenbringen.

Heranwachsen im geschützten Verbund

Vier bis sechs Wochen später kommen die ersten Datteln ans Licht, die ähnlich wie Trauben an Rispen wachsen. Eine Rispe kann – je nach Alter und Gesundheit der Palme – bis zu 600 Früchte tragen. Von April bis Juli ist die Sonne dran. Sie bringt die nötige Wärme, sodass die Früchte zur vollen Reife kommen. Manche Farmer:innen wickeln in dieser Zeit lockere Netze um die Rispen, damit Insekten und Regen keinen Schaden anrichten.

Die Ernte: Ritual mit Geschicklichkeit

Seeberger-Datteln sind ab Oktober für die Ernte bereit. Aber wie kommt man dran? Da hilft nur eins: Ab auf die Palme, und zwar im Team. Geübte Erntehelfer:innen klettern zu den reifen Früchten, schneiden die tragenden Äste ab und reichen sie zu den Kolleg:innen nach unten. So wird jeder Ast von Helfer:in zu Helfer:in nach unten durchgereicht, bis er am Boden ankommt. Jede Bewegung ist wohlüberlegt, jedes abgeschnittene Bündel ein kleiner Schatz. Nach ca. einer halben Stunde ist die Palme komplett abgeerntet und die routinierte Crew zieht zum nächsten Baum. Für die Datteln steht im nächsten Schritt das Trocknen und Entsteinen an. Das passiert nach einem Tagestrip in den Norden Tunesiens.

Fingerspitzengefühl für die Finger des Lichts

Dort, in den Händen unserer erfahrenen Partner, durchlaufen die Datteln ihre Metamorphose zur begehrten Snack-Frucht: Nach einer gründlichen Auswahl und Reinigung kommen sie in ein kurzes Dampfbad, das sie sanft auf das Entsteinen vorbereitet. Bei diesem Prozess genießt jede einzelne Dattel volle Aufmerksamkeit: Sie werden mit einem Schnitt von Hand geöffnet, um den Stein zu entnehmen. Währenddessen werden sie auf Insektenbefall und andere Schäden gecheckt. Wenn alles passt, werden die Wüstenfrüchte auf ihre Ziel-Feuchtigkeit getrocknet, damit sie ihre köstliche Konsistenz und das goldbraune Aussehen bekommen. Ab hier steht der Reise zu uns nach Ulm nichts mehr im Weg.

Nichts schuldig bleiben

Wer uns kennt, weiß: Wir denken ganzheitlich, wann immer es uns möglich ist. Darum geben wir die entnommenen Steine und die insektenbeschädigten Früchte in den Kreislauf zurück und verarbeiten sie zu Tierfutter. Auch die Dattel-Rispen werden zu 100 % verwertet – aus den stabilen Zweigen entstehen Körbe, aus den filigranen natürlicher Dünger.

Getragen von Ehre für Produkt und Partner:innen

Unsere Beziehung zu Tunesien und den Menschen dort ist tief verwurzelt und von Respekt und Nachhaltigkeit geprägt. Seit über zwei Jahrzehnten arbeiten wir Hand in Hand mit lokalen Partner:innen zusammen, um nicht nur exquisite Datteln anzubieten, sondern auch die Gemeinschaft vor Ort zu unterstützen. Unsere Partnerschaft basiert auf Vertrauen, Fairness und dem gemeinsamen Ziel, die Umwelt zu schützen und zu erhalten.

Dein grandioser Genuss mit gutem Wissen

Du bist, was du isst. Für uns ist es daher nur logisch, dass wir dir zeigen, wie und wo deine Snacks entstehen. Aber genug gelabert, wo sind denn nun die Stars? Schnapp dir deine saftig-süßen Datteln vom Palmengarten des Orients. Garantiert aus gutem Hause und mit Liebe aufgezogen. <3