Zungenkribbler Cranberry: Deine Vitamine auf dem Roten Teppich

Kategorie: Zungenkribbler Cranberry: Deine Vitamine auf dem Roten Teppich

Es ist früher Herbst, du bist unterwegs in Kanada. Auf weiter Fläche entdeckst du einen See, davor eine merkwürdig rote Landschaft, grob gekörnt wie ein frisch gemachter Tennisplatz. Du steuerst auf den See zu und merkst in letzter Sekunde: Die rote Fläche solltest du besser nicht betreten. Was geht hier ab?

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Anna Moscagiuri
18.04.2024
Lesedauer: 5 Minuten

Wasserspiel der Extraklasse

Du inspizierst das Rot genauer und entdeckst: Der See beginnt schon direkt hier! Du hast es nicht bemerkt, weil das Wasser übervoll ist von … kleinen roten Kügelchen, die auf der Oberfläche tanzen. Bist du im Bubble-Tea-Himmel? Nein, du stehst mitten in einem spektakulären Schauspiel, das genial einfach und doch ungeheuer aufwendig ist.

Ernteprofis im Großeinsatz

Du lässt die Szene auf dich wirken: Weiter hinten im Wasser waten Männer mit Ganzkörpergummianzügen und Rechen durch die rote Suppe und kehren die Kugeln in eine Richtung . Was jetzt eher aussieht wie eine Tatort-Reinigung, ist in Wirklichkeit die ausgeklügelte Ernte eines quietschsauren Früchtchens namens Cranberry. Sie schwimmt millionenfach im Wasser, weil das Feld, auf dem sie wächst, kurz vor der Ernte komplett geflutet wird. Das ist die einfachste Methode, sie von ihrem kniehohen Strauch zu bekommen.

Die Physik übernimmt

Cranberry-Felder stehen immer in der Nähe von großen Wasserreservoirs. Der Erntestart ist oft nur eine Klappenöffnung, damit das gestaute Wasser auf die angrenzenden Felder schießen kann. Ab jetzt ist die Physik der beste Erntehelfer: Sobald die Sträucher unter Wasser stehen, drängen die reifen Cranberries an die Oberfläche und bilden einen imposanten Teppich. Die Beerchen schwimmen, weil ihnen vier luftgefüllte Hohlkammern im Inneren Auftrieb geben und sie zur leichten Beute für die Farmer:innen machen: Sie stehen schon in Stellung für die große Absaugung.

Schwung mit Vorsicht

Damit sich möglichst alle Beeren von den Sträuchern lösen, wird nachgeholfen: Entweder mit einem Strudelsog oder speziellen Fahrzeugen, die durchs Wasser pflügen und die Pflanzen in Schwingung bringen. Dabei müssen sie behutsam sein: Die Knospen für die nächste Generation Cranberries reifen schon jetzt an den Sträuchern heran und dürfen auf keinen Fall beschädigt werden.

Alter Name, neuer Frame

Wenn die Knospen im Frühjahr aufgehen, erinnert die Form der Blüten an einen Kranichschnabel . Das ist schon den ersten deutschen und holländischen Siedlern in Nordamerika aufgefallen, darum wurden die Früchte schnell zu „Kranichbeeren“. Das Englische hat daraus die trendtauglichen „Cranberries“ gemacht – und damit den Weg bereitet für ihren Siegeszug um die ganze Welt. Weniger bekannt ist ihr „Zweitname“. Zumindest in Deutschland wird sie manchmal auch „Moosbeere“ genannt. Das liegt an ihrer liebsten Umgebung: In Wäldern, Mooren und Heiden gefällt es ihr besonders gut. Auch die Cranberry-Felder in Nordamerika heißen traditionell „Bogs“ – das englische Wort für Sümpfe und Moore.

Rot, rund, ready to roll

Zurück im kuriosen Bällebad: Ein schwimmendes Band umgibt die im Wasser tanzenden Beeren und treibt sie Stück für Stück immer enger zusammen. Sie sollen zum großen Absaugrohr geschoben werden, das sie tonnenweise auf die Ladeflächen der bereitstehenden LKWs pumpt. Dort bekommen sie noch an Ort und Stelle die erste Dusche, bevor sie in die umliegenden Werke transportiert werden. Ist der rote Teppich abgeerntet, flutet das Plantagenwasser über Kanäle und Leitungen das nächste Feld. So entsteht ein Ressourcenkreislauf, der Effizienz mit Sparsamkeit verbindet.

Next Level Cranberry

Im Werk wird erstmal nach Größe und Reifegrad sortiert. Für alle, die diesen Check überstehen, geht es jetzt weiter zur geschmacklichen Aufbereitung. Denn pure Cranberries sind so sauer, dass sie den meisten Menschen einen ziemlich derben Säure-Kick verpassen würden – muss man mögen. Um die fruchtigen Nährstoff-Bomben trotzdem zu nutzen, hat man sich eine saftige Lösung einfallen lassen. Zum Start gibt’s Druck.

Der Frische-Schock mit süßer Wende

Der erste Schritt geht durch die Presse, wobei sie fast die Hälfte ihres Saftes verlieren. Cranberries, die später halbiert in den Handel kommen, werden hier auch geschnitten. Während die ganzen und halben Beeren auf den nächsten Schritt warten, wird der gepresste Saft mit Zucker vermengt. Denn die Cranberries sollen ihren Saft zurückbekommen, allerdings mit einer etwas angenehmeren Geschmacksnote. Darum geht es für sie also zurück in den gezuckerten und erwärmten Saft, damit schnell wieder zusammenfindet, was zusammengehört. Danach kommen sie in einen Trocknungstunnel und nehmen in zirkulierend heißer Luft Abschied von ihrer kanadischen Heimat: Bald machen sie sich verpackt auf die Reise zu uns nach Ulm.

One and a half decade

Seit über 15 Jahren pflegen wir unsere Partnerschaften mit den Cranberry-Produzent:innen im Osten Kanadas. Die Region gehört zu den weltweit besten Anbaugebieten für das beliebte Superfood und blickt auf jahrhundertealte Traditionen mit den kleinen sauren Wundern. Daher sind wir doppelt stolz auf unsere soliden Kooperationen mit vielen Farmer:innen vor Ort. Bedingung für uns ist, dass unsere Produzent:innen eines mit uns teilen: Die große Vision von einer Welt, in der Mensch und Umwelt lückenlos im Einklang stehen. Dass das der Fall ist, zeigen unsere Partner:innen in ihrem täglichen Tun: So entwickeln sie z. B. immer raffiniertere Techniken, um weniger Ressourcen zu beanspruchen und den Impact ihres Tuns in positive Bahnen zu lenken. Daher sagen wir: Yes, we Cranberry!

Dein grandioser Genuss mit gutem Wissen

Du bist, was du isst. Für uns ist es daher nur logisch, dass wir dir zeigen, wie und wo deine Snacks entstehen. Aber genug gelabert, wo sind denn nun die Stars? Schnapp dir jetzt deine erfrischende Sauer-Power aus kanadischem Premiumanbau. Garantiert aus gutem Hause und mit Liebe aufgezogen. <3