Gemeinsam gegen Verpackungsmüll

Kategorie: Gemeinsam gegen Verpackungsmüll

Plastikverpackungen sind nach wie vor ein fester Bestandteil im Supermarktregal – besonders bei haltbaren Produkten wie Nüssen, Trockenfrüchten oder Snacks. Doch die Nachfrage nach nachhaltigen Verpackungslösungen wächst stetig. Immer mehr Verbraucher:innen achten beim Einkauf nicht nur auf den Inhalt, sondern auch auf die Verpackung. 

Um diesen Wandel aktiv mitzugestalten, startet Seeberger gemeinsam mit dem Start-up CU Mehrweg ein dreimonatiges Pilotprojekt für Mehrwegverpackungen in 18 Märkten von REWE Südwest. Seit dem 24. Februar 2025 werden dort vier Seeberger-Produkte im wiederverwendbaren Mehrwegbecher mit Pfandsystem angeboten. 

22.04.2025
in #Umwelt
Lesedauer: 4 Minuten
Wiederverwendbare Behälter aus Edelstahl und Kunststoff, ordentlich gestapelt auf einem Tisch, fördern Nachhaltigkeit im Alltag.

Mehrwegsysteme in Deutschland: Ein Überblick

Mehrwegverpackungen sind darauf ausgelegt, mehrfach verwendet zu werden. Nach der Nutzung werden sie professionell gereinigt, auf Qualität geprüft und erneut befüllt. Das Ziel: weniger Verpackungsmüll, geringerer Ressourcenverbrauch und eine bessere Klimabilanz. 

Je nach Material und Ausführung können Mehrwegverpackungen zwischen 10 und 200 Umläufe erreichen, bevor sie ersetzt werden müssen. Damit bieten sie – bei entsprechendem Rücklauf – klare ökologische Vorteile gegenüber Einwegverpackungen. 

In Deutschland haben sich Mehrwegsysteme vor allem im Getränkebereich bewährt. Rund 43 % aller Getränkeverpackungen werden laut Umweltbundesamt als Mehrweg verkauft – das sind etwa 6,5 Milliarden Flaschen pro Jahr. Diese werden gereinigt, geprüft und bis zu 50 Mal wiederverwendet. 

Die Vorteile: 

  • Weniger Müll: Wiederverwendung reduziert Verpackungsabfälle 
  • Geringere Emissionen: Mehrweg spart bis zu 70 % CO₂ im Vergleich zu Einweg 
  • Ressourcenschonung: Weniger Rohstoffe für Verpackungen nötig 

Die Herausforderungen: 

  • Logistik: Rücknahme, Reinigung und Verteilung müssen gut organisiert sein 
  • Akzeptanz: Verbraucher:innen müssen bereit sein, Verpackungen zurückzugeben 
  • Hygiene: Strenge Standards, besonders im Lebensmittelbereich 
Mehrweg-Verpackungslösungen auf einem Tisch, bestehend aus wiederverwendbaren Behältern und Beuteln in verschiedenen Größen und Materialien.

Nachhaltige Verpackungslösungen für Snacks

Seeberger sieht in Mehrwegsystemen eine sinnvolle Ergänzung im Bereich nachhaltiger Lebensmittelverpackung – insbesondere bei haltbaren Produkten wie Cashewkernen, Trockenfrüchten und Snack-Mischungen, die bisher in Einwegverpackungen angeboten werden. 

Mit dem Pilotprojekt bei REWE will Seeberger praxisnahe Erfahrungen sammeln und realistische Einschätzungen zur Alltagstauglichkeit und logistischen Umsetzung gewinnen. 

Vier beliebte Produkte – Cashewkerne, Genuss-Mix, Nuts’n’Berries und Bananenchips – werden im robusten Mehrwegbecher mit einem Pfand von 0,50 € angeboten. Die Rückgabe erfolgt ganz einfach über den Pfandautomaten in den teilnehmenden REWE-Märkten. 

Nach der Rückgabe werden die Becher von CU Mehrweg gesammelt, gereinigt, geprüft und erneut in Umlauf gebracht. Seeberger übernimmt die Befüllung mit frischen Produkten – ein geschlossener Verpackungskreislauf, der Ressourcen spart und Abfall vermeidet.

Farbige Mehrwegbecher stehen in einer modernen Küche auf einer Arbeitsplatte, umgeben von Pflanzen und umweltfreundlichen Utensilien.

Verantwortung übernehmen: Nachhaltigkeit bei Seeberger

Nachhaltigkeit ist für Seeberger kein Trend, sondern ein zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie – vom Anbau bis zur Verpackung. Das Mehrwegprojekt ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zu mehr Umweltbewusstsein im Handel. 

Verpackungsinnovation: Seeberger arbeitet kontinuierlich an neuen Lösungen, die sowohl funktional als auch umweltfreundlich sind. Neben dem Mehrwegprojekt gehören auch Papierverpackungen und recyclingfähige Kunststoffverpackungen zu den aktuellen Entwicklungen. 

Kooperation mit Start-ups: Mit CU Mehrweg setzt Seeberger auf einen Partner, der ein innovatives Mehrwegsystem mit Know-how und Infrastruktur verbindet – und damit die Umsetzung nachhaltiger Verpackungsprojekte möglich macht. 

Zukunftsperspektive: Ob das Mehrwegsystem dauerhaft zum Einsatz kommt, hängt von den Ergebnissen der Testphase ab. Sollte sich das Konzept bewähren, ist eine Ausweitung auf weitere Produkte und Märkte geplant. Bis dahin gilt es, fundierte Erkenntnisse zu sammeln, Prozesse zu optimieren und die Bereitschaft aller Beteiligten weiter zu fördern

Fazit: Mehrweg als Chance für den Einzelhandel

Mehrwegverpackungen bieten großes Potenzial, den Verpackungsmüll im Einzelhandel nachhaltig zu reduzieren – auch im Bereich haltbarer Lebensmittel. Das Pilotprojekt von Seeberger und CU Mehrweg ist ein wichtiger Schritt, um zukunftsfähige Lösungen im Supermarkt zu erproben und weiterzuentwickeln.