Außerdem haben Paranüsse eine unglaublich harte Schale, die ohne Werkzeug und Know-how im Grunde nicht zu knacken ist. Unser Trick: der sogenannte Steam-Cooking-Prozess, der wie der gute alte Dampfgarer mit Wasserdampf und Druck arbeitet. Eine Minute reicht, um sie – nach einer nochmaligen Trocknung – endgültig öffnen zu können.
Von Tiny bis Large
Beim letzten Verarbeitungsschritt sortieren die Erntehelfer:innen die Kerne nach Größe – bei der Paranuss der einzige Klassenunterschied. Man unterscheidet von klein nach groß zwischen „Tiny“, „Midget“, „Small“, „Medium“ und „Large“, wobei wir von Seeberger die beiden größten Klassen abnehmen. Kurz bevor unsere sensiblen Nüsschen in lichtundurchlässigen Vakuumbeuteln verpackt und zu uns nach Ulm kommen, heißt es ein letztes Mal: Trocknen und auf Zielfeuchte bringen, damit auf der Reise über den großen Teich sicher nichts schiefgeht.
Zwischen Tradition und Zukunft
Die Mühe der Menschen vor Ort trägt auch Früchte fürs Leben: In den Regionen, in denen die Paranüsse gesammelt und verarbeitet werden, leben Hunderttausende Menschen von der Arbeit rund um den Kern. Das Schlagen der Nüsse mit Maschinen wäre zwar kostengünstiger, dennoch werden nach wie vor Arbeitsplätze für das Knacken von Hand erhalten. Somit können Arbeiter:innen weiter beschäftigt werden, was ihre Lebensgrundlage sichert. Und das sogar nach Ende der Saison: Nach dem Sammeln finden die Erntehelfer:innen in den Verarbeitungsbetrieben eine dauerhaft einträgliche Tätigkeit.